Die Worte “mein”, “dein” und “unser” sind nicht nur bei jedem Menschen emotional verschieden verankert, sondern auch im gemeinschaftlichem Kollektiv unterschiedlich behaftet. Grundsätzlich deutet alles auf Besitz hin, soweit man diesen überhaupt als wichtig erachtet.
Kinder leben es uns vor, “mein” – besitzergreifend, nicht teilen-wollend und ich bezogen.
“Dein” – wie schön, wenn man etwas als “dein´ Kaffee” bezeichnen kann, vor allem wenn sich die Suppe als trübe, wässrig und ungenießbar erweist.
Mit “unser” sieht´s da schon besser aus, ist dieses Possessivpronomen alleine durch das religiöse Gebet in unseren Breiten positiv behaftet.
Ich als geborenes Einzelkind von diesen Begriffen mehr traumatisiert als gestärkt, fühlte mich bei der Titel-Wahl unseres frisch veröffentlichen Kochbuches “Meine Wirtshausküche” doch etwas verunsichert. Mir “Raum” zu geben, liegt nicht unbedingt in meinem Naturell…
“Unser” Kochbuch aus der Wirtshauskuchl, welches ” “Meine” Wirtshausküche” heißt, soll keinesfalls in irgend einer Weise Besitzverhältnisse abklären. Den diese sind im Wirtshaus genauso wie bei jedem Einzelnen zu Hause viel komplexer, als man glauben mag.
Die gesamten Ideen und Gedanken in “Meine Wirtshausküche” konnte ich unverfälscht authentisch in Text, Aufbau und mit vielen Rezepte inkl. aller Tipps und Fotos (Foodstyling, Umsetzung der Fotos von meiner langjährigen Freundin Dani, DANKE!) verwirklichen. An dieser Stelle gilt es DANKE zu sagen an den Ennsthaler Verlag für diesen Freiraum und das entgegen gebrachte Vertrauen. Und ich gestehe, darauf möchte ich auch ein klein wenig stolz sein, ergreift man so eine wunderbare Gelegenheit für ein so abwechslungsreiches Projekt nicht jeden Tag. Doch ohne unser Wirtshaus mit all seinen schönen Facetten aber auch Herausforderungen gäbe es keine Inspirationsquelle. Dieses funktioniert nur in einer Symbiose: Familie – Mitarbeiter – Gäste, hierzu muss man nicht ins Detail gehen, spürt man doch sofort, wenn´s wo besser funktioniert.
Ohne ich und du kein wir und somit kein unser.
Verständnis, Empathie und etwas Raum fürs Sein,
so könnt das Leben noch viel Schöner sein.
***In Gedanken bei den vielen Menschen,
denen das Glück einer friedlicher Heimat verwehrt bleibt.***
Weitere Infos zu “Meine Wirtshausküche” gibt´s HIER.